Unsere erste Wanderung nach dem Lockdown! In zwei Gruppen, um die maximale Zahl von 15 Leuten nicht zu überschreiten, reisen wir in verschiedenen Wagen mit ÖV nach Wädenswil.

Dass es hier einen alten Ortskern gibt mit lauschigen Gassen und schönen Riegelhäusern nehmen einige mit Verwunderung zur Kenntnis. Im steilen Aufstieg kann man sich noch über die Geräusche der Zivilisation ärgern oder an der Aussicht auf die Morgenstimmung im Osten geniessen, je nach dem … In Schönenberg müssen wir leider den Besuch in der (einzigen) Tirggelfabrik auslassen. Dafür können wir mehrere “Drumlins” bewundern. Das sind kleinere Hügel, die ihre Entstehung der Gletscherzeit verdanken. Man erkennt die Drumlins recht leicht an ihrer Form und am allein stehenden Baum oben drauf. – Von nun an wird es ruhiger. Die Stille wird höchstens noch von einer Motorsäge gestört, während wir am Teufenbachweiher unsere Rast einlegen.

Von nun an folgen wir konsequent der “wilden” oberen Sihl. Wir sind in einem Naturschutzgebiet. Umgestürzte, riesige Bäume bleiben liegen. Die dick bemoosten, riesigen Felsblöcke im Bachbett und die ebenso bemoosten Wasserfälle lassen Erinnerungen an Märchenbücher aufkommen. Kurz nach der Sihlmatt, wo das Restaurant leider geschlossen ist, geht es gebückt durch einen Tunnel. Das Schild “Begehen verboten” können wir ausser Acht lassen. Denn darauf steht auch der Zusatz “… bei heftigen Regenfällen”. Jetzt fühlen wir uns wirklich im “Dschungel der gemässigten Zonen”. Vom schmalen Weg geht der Blick hinunter in die rauschenden Wassermassen der Sihl oder nach oben in die löchrigen Nagelfluhwände. Der Sihlsprung, so heisst diese Stelle, ist nicht nur bei Insidern bekannt.

Vor Biberbrugg kommt nochmal ein schöner Abschnitt wilde Sihl.