Dauerregen war angesagt. 6 wagemutige Seinoren stiegen in Aarau in den Zug Richtung Berneroberland. Das Postauto führte uns durch ein verträumtes Bergtal, vorbei an behäbigen Wohnhäusern, Ställen und Gaststätten. Wie erwartet öffeneten sich nach dem Startkaffee die Schleusen, sodass es 1 Person doch zu nass wurde. Voller Tatendrang visierten die restlichen 5 die Passhöhe Scheidegg an, zuerst entlang des Seggibaches in der Hoffnung, dass wir mehr sehen als nur der Regenschirm des/der Vorderen. Je höher wir stiegen, je mehr öffnete sich eine berührende Bergwelt mit Nebelschwaden um die Fichten und Föhren, mit bizarren Umrissen der umliegenden Felsformationen und mit der leuchtenden Blumenpracht der herrlichen Alpwiesen. Mystische Momente wechselten ab mit wilder Begeisterung. Auf dem Alpetli wurden wir von 2 Geisshirten begrüsst, die erstaunt waren, uns aber herzlich begrüssten. Mit Geisskäse deckten wir uns ein. Dann waren noch ein paar Kehren zu überwinden und schon standen wir in bester Laune auf der Passhöhe mit Blick ins Simmental. Die Gastlosen am Horizont konnten wir nicht entdecken. Da es feucht und windig war, nahmen wir gleich den Abstieg unter die Füsse, auf der Suche nach einem trockenen Plätzchen. Auf der Tschachtlere wurden wir fündig ....und wie! Gleich 3 Hüttenwarte des SAC Wildhorn empfingen uns mit offenen Armen und bewirteten die Regenwanderer herzlich und voller Respekt. Der steile Abstieg nach Zweisimmen führte uns durch dunkle Wälder, wir mussten gut auf glitschige Wurzeln aufpassen. Jeder und jede wünscht sich für eine Wanderung schönes Wetter und Fernsicht. Trotzdem: Der Regen hat unserer schönen und abwechslungsreichen Tour nicht geschadet, im Gegengteil. Vielen Dank Dora für die Beharrlichkeit, die gute Organisation und die schöne Athmosphäre.