Obwohl der Wetterbericht nicht viel versprechend war, reisten wir froh gelaunt ins Bündnerland. Bevor es in Untervaz los ging, klärte uns Paul über die Verhaltensregeln bei Wolfskontakt auf. Obwohl der Wolf ein scheues Tier ist, sollte man auf alles vorbereitet sein und das Taminatal ist Wolfsgebiet. Ein langer Aufstieg führte uns über Oberboden-Maröli-Bärenfallen-Maton zum Höhepunkt dieser Tour, auf den Chimmispitz (auch Chemispitz genannt). Vom Tourenleiter gut geplante Pausen sorgten dafür, dass alle die 1300 Hm ohne Mühe meisterten. Auf dem letzten Teil des Aufstieges verstummten die Gespräche und wir kamen ins Schwitzen und Pusten. Ein wohlgenährtes Murmeltier zeigte uns, wie man locker die Hänge hoch kommt (kein Wunder, hat ja auch vier Beine). War der Himmel anfangs noch sehr verhangen, klarte es immer mehr auf und wir konnten auf dem Chimmispitz bei herrlichem Sonnenschein die Aussicht ins Rheintal, ins Prättigau und ins Taminatal geniessen.

Beim Abstieg bis Fürggli waren die Stöcke sehr hilfreich und es war eine Wohltat, hier ein paar Lockerungsübungen für Knie und Oberschenkel machen zu können. Entspannter wanderten wir unserem Ziel St. Margrethenberg entgegen. Der Zeitplan erlaubte uns einen genüsslichen Schlussdrunk im Buurabeizli, kurz vor St .Margrethenberg. Der Wirt hat Paul erzählt, dass er im letzten Winter «persönlichen» Kontakt mit dem Wolf erlebt habe. Dieser habe ihm sogar eine Ziege gerissen. In der Zwischenzeit sei der Wolf wieder verschwunden, aber sicher könne man sich nie fühlen.

Auf dem letzten Streckenteil zum Bus im Dorf kamen dann doch noch kurz die Regenschirme zum Einsatz.

Danke Paul, für diese wunderschöne, sorgfältig vorbereitete Wanderung und alle deine interessanten Zusatzinformationen.