Samstag, 7. Oktober 2023

Die Anreise ins Tessin dauert zur Zeit bekanntlich etwas länger, aber es lohnte sich. In Frasco angekommen warteten 1184 Hm Aufstieg in gut 3,5 Stunden auf die 10 Teilnehmenden, zuerst im schattigen Wald, wo wir auf alte Kalköfen stiessen, etliche Wasserfälle bestaunten und zwei erfolgreiche, auskunftsfreudige Jäger antrafen. Ab der Alpe d'Efra schien die Sonne angenehm. Kurz vor dem Tagesziel wagten sich fünf Unerschrockene in den eiskalten Lago d'Efra, der zu dieser Jahreszeit anscheinend kein wärmendes Sonnenlicht mehr abbekommt. Die Capanna d'Efra war leider überbelegt, da zwei Typen nicht reserviert hatten. Nach dem wir uns je ein Bett ergattert hatten, halfen alle vorbildlich bei den anfallenden Arbeiten in der neu renovierten, komfortablen Selbstversorgerhütte. Das Mahl war fein und reichlich, Durst leiden musste niemand und für Wärme sorgten der Holzherd und die gute Stimmung.

Sonntag, 8. Oktober 2023

Da uns am zweiten Tag 900 Hm Aufstieg und 2200 Hm Abstieg erwarteten, zogen wir bei Sonnenaufgang kurz nach sieben los. Die geplanten 6,5 Stunden Wanderzeit erweiterten wir um 2 mal 5 Minuten, um von der Bocchetta dello Scaiee auch noch den Scaiee selbst zu erklimmen. So war dieser mit 2457 m ü.M der höchste Punkt der Tour. Den halbstündigen Aufstieg zum Poncione d'Alnasca bewältigten wir ohne Gepäck. Die Schlüsselstelle (T3+) ist mit einer Kette gesichert und so problemlos begehbar. Beim Gipfelkreuz genossen wir die fantastische Rundsicht, der Hunger trieb uns aber bald zurück zu den Rucksäcken, die inzwischen in der Sonne lagen. Anschliessend ging es laaaange abwärts und es wurde immer heisser. Vorbei am geografischen Mittelpunkt des Tessins erreichten wir in Alnasca die Hängebrücke über die Verzasca (kurzes wohltuendes Fussbad!) und das völlig überfüllte Postauto nach Tenero.