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SAC Aarau
Tourenbericht
FaBe-Lager Lämmerenhütte
Tourenbericht
Bericht
Gespannt erwarteten wir unsere 34 abenteuerlustigen Teilnehmer am Bahnhof Aarau. Alles Material war verteilt, alles soweit möglich organisiert - wir waren bereit, alle kennenzulernen und gespannt darauf, welche Erlebnisse uns nächste Woche erwarteten. Ein grosses Dankeschön an alle, die uns begleiteten während dieser tollen Woche. Wir hatten einen Riesenspass mit euch!
Sonntag von D. Zuckschwert
Aarau – Olten – Visp – Leuk – Leukerbad - Gemmi; nach fünf Mal umsteigen können wir endlich losmarschieren. Die ersten Namen halbwegs gemerkt und die schweren Rucksäcke zurechtgerückt, wagen wir uns in den Militärtunnel, der leider auf der anderen Seite noch zugeschneit ist. Nach dem ersten z’Mittag wandern wir gemütlich Richtung Lastenseilbahn, die wir zum Glück für unsere Rucksäcke benutzen dürfen. Beschwingt nehmen wir die letzten, sehr steilen Meter in Angriff. Kurz darauf treffen wir bereits in der grosszügigen und hellen Lämmerenhütte ein. Einpuffen – Knoten üben – Umgebung erkunden und schon gibt’s z’Nacht. Der einsetzende Regen stört uns und die Steinböcke um diese Zeit nicht mehr.
Montag von A. Räber
Was für ein Erwachen – in der Nacht hat es geschneit und die Landschaft um uns herum liegt unter einer Schneedecke. Nach dem Frühstück gibt es eine kurze Lagebesprechung durch das Leiterteam; denn Klettern geht so nicht. Deshalb treffen wir uns um halb zehn vor dem Haus, ausgerüstet mit warmer Kleidung, Gamaschen, Handschuhen und Mützen. So machen wir uns durch den Schnee auf den Weg in Richtung «Roter Totz». Unterwegs machen wir eine Pause, inklusive Schneeballschlacht und Schneeburg bauen. Obwohl kurz mal die Sonne durchdrückt, gewinnt der Nebel die Oberhand. Deshalb machen wir uns ca. 500 Meter und 50 Höhenmeter vor dem Ziel wieder auf den Rückweg. Viele sind froh, können sie in der Hütte die nassen Schuhe ausziehen und ein bisschen Wärme tanken. Die Kinder vertreiben sich die Zeit mit «Werwölflen». Am Nachmittag erklärt uns Daniel Silbernagel noch einiges zu dem von ihm vorbereiteten Klettersteig, den wir dann alle in Angriff nehmen. Danach kann man sich abseilen, bzw. lernen, wie man sich abseilt oder auch den Aufstieg mit dem Prusik üben. Alle Kinder und die meisten Erwachsenen hatten enorm Freude an der Seilbrücke. Müde, aber glücklich geniessen wir den feinen z’Nacht. Heute geht das mit der Bettruhe auch schon viel einfacher.
Dienstag von Ch. Ehrsam
Klettertag: Nach dem Wintereinbruch vom Vortag ist heute wieder halbwegs erkennbar, dass eigentlich Sommer ist! Die Sonne scheint und der Tatendrang ist gross. In zwei Gruppen geht es in den Klettergarten. Die Kleineren klettern gleich hinter der Hütte, die Geübteren gehen etwas weiter und müssen zuerst abseilen. Manche trauen sich heute, was sie sich gestern noch nicht trauten: Routen werden getoppt, das Abseilen wird geschmeidig und das Vertrauen in die Kletterfinken wächst. Zum z’Mittag treffen wir uns alle am kleinen See mitten im Geröll. Man kann dort wunderbar nach Kristallen suchen und Steine ins Wasser platschen lassen. Wer danach noch Lust hat, geht wieder klettern. Die Letzten kommen erst nach 17 Uhr heim. Dem Lärm beim Nachtessen nach zu urteilen sind die Energiereserven aber noch lange nicht leer. Die lärmgeplagten Eltern haben alle Hände voll zu tun, um den Nachwuchs ins Bett zu befördern – immerhin steht am nächsten Tag der «Wildstrubel» auf dem Programm.
Mittwoch von K. Keiser und K. Sieber
Im Gegensatz zu den Grossen dürfen die Kleineren heute ausschlafen, denn wir machen nur einen kleinen Gletscherausflug. Gemütlich brechen wir auf und wandern Richtung Wildstrubelgletscher. Unterwegs staunen wir über das Schmelzwasser, das durch eine kleine Schlucht schiesst. An deren oberen Ende erwartet uns eine Brücke, die schräg und leicht abschüssig über den Bach führt, ohne Geländer und zwischen den Metallstäben sieht man das Wasser: Eine kleine Mutprobe, die alle mit Bravour meistern. Nicht viel weiter oben erreichen wir das erste Eis. Nach einer kurzen Pause montieren wir die Steigeisen und binden uns in ein Seil ein. Das Gehen mit Steigeisen bei gestrecktem Seil ist gar nicht so einfach! Als wir aperes Eis erreichen, binden wir uns los und üben, den Pickel zu benutzen. Wir setzen Eisschrauben, bohren Eissanduhren und staunen über Schmelzwasserlöcher und die Farbe in einer Gletscherspalte. Dann «retten» alle Kinder mit einem Flaschenzug Kathi aus einer imaginären Gletscherspalte. Schliesslich zotteln wir zurück zu unseren Rucksäcken und dem Lunch. Die Kinder vergnügen sich mit Steine-ins-Wasser- werfen. Am frühen Nachmittag wandern wir zurück zur Hütte und vergnügen uns für den Rest des Nachmittags.
Anders das Programm für die Grossen. Müde Kinder um 5.30 Uhr aus dem Tiefschlaf zu wecken ist wohl die erste Herausforderung heute. Ganz ruhig geht es beim Morgenessen zu und her. Als der Lärmpegel wieder steigt, ist es dann auch Zeit zum Aufbrechen. Motiviert und gespannt wandern wir bis zum Gletschereinstieg. Die Kinderaugen entdecken viel: Steine, einen herzförmigen Wasserlauf, Eis, Hindernisse, und sie staunen ab der kargen Natur. Nur eines der Kinder war schon auf dem Gletscher. Wir knabbern ein Znüni und stellen die Seilschaften zusammen. Dani übernimmt eine Schar Kids und schleppt diese Meter für Meter auf den Wildstrubelgipfel, als Revanche rennen sie zipfend und rutschend den ganzen Gletscherrückweg mit Dani im Schlepptau den Berg hinunter – ausser es ist nicht so steil, dann lassen sie sich erneut gerne schleppen. Nicht alle waren so rasant unterwegs, aber alle sind auf dem Gipfel angekommen und können stolz auf sich sein, solch ein Ziel erreicht zu haben. Auf dem Rückweg queren wir den Gletscher so, dass wir uns noch beim Eisschrauben, Sanduhr bauen, Pickeln und Eisklettern versuchen können. Es war ein toller, eindrücklicher Tag bei wunderschönstem Wetter, der hoffentlich allen in guter Erinnerung bleiben wird.
Donnerstag von A. Wenk
Nachdem wir die Lunchpakete zubereitet hatten, brachen wir Richtung Klettergarten «Leiterli » auf. Während wir uns den Fels hochkämpften, beobachteten wir eine Gruppe Steinböcke, die sich scheinbar mühelos ein steiles Schneefeld hinaufbewegten. Ob Klettercracks, die alle Routen meisterten oder Einsteiger, die nur ein, zwei Routen absolvierten und dann spielten, alle kamen auf ihre Kosten. Das Mittagessen nahmen wir beim grossen Stein ein, wo die Kids an zwei Standplätzen mit der Nabelschnur herumschaukelten. Am Nachmittag bestand die Gelegenheit, den Stein mit Hinaufprusiken zu bezwingen. Alle hatten den Plausch, an den Seiten hochzuklettern und zu schaukeln. Wir begannen an der Technik herumzufeilen: Auf der Route von Prusiken auf Abseilen zu wechseln oder mit dem Rölleli hochziehen forderte unseren Erfindergeist. Nach dem Nachtessen hatten die Kids in verschiedenen Gruppen «de Plausch»: Schnitzen, Diskutieren und Herumtollen war angesagt. Im Essraum liessen wir den schönen Tag ausklingen.
Freitag von S. Härdi und allen anderen
Ein sonniger schöner Seilbahntag. Kräht am Morgen nicht der Hahn, fahren die Kinder mit der Seilbahn. Fliegt der Heli um Mitternacht, hat er die Eltern um den Schlaf gebracht. Geht der Werwolf vor die Hunde, geniessen die FaBeler die letzte Runde. Klettern, prusiken und abseilen auf dem Felsblock, darüber lacht nur der Steinbock. Sand, Stein, Geröll in des Brunnen Röhre, stammt bestimmt von einer kleinen Göre - oder es könnte auch ein Büblein sein, der die Steine stopfte oben rein. Das Fazit von all dem grossen Zoff löst schlussendlich unser Christoph. Mit dem FaBe 2019 ist jetzt Schluss, es war ein Hochgenuss.
Glücklich und müde kommen wir am Samstagabend wieder in Aarau an. Wir können auf ein gelungenes Lager zurückblicken, alle blieben gesund, niemand verletzte sich, wir verstanden uns prächtig und Petrus war uns gut gesinnt, mal abgesehen vom Schneefall in der ersten Nacht. In diesem Sinne «gerne wieder»!