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SAC Aarau
Tourenbericht
3 Tage Wandern im Engadin
Tourenbericht
Bericht
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Dienstag, 27. Juni 2023
13 SAC-Leute fuhren nach Zernez, wo uns nicht nur der Tourenleiter Toni Wunderlin empfing, sondern auch Madeleine und Res Häuptli, die unser Gepäck in die Unterkunft nach Bever transportierten. Wir wanderten auf dem uralten Verbindungsweg hoch über dem Inntal aufwärts. Ziel war S-chanf. Unterwegs erhielten wir einen ersten Einblick in die ladinische Kultur und Geschichte. Der Heuet war im Gange, doch in der Höhe konnten wir uns nicht sattsehen an der Alpenflora. Nächster Programmpunkt war Bever, durch das uns ein Einheimischer führte. Ein kleines Dorf mit prunkvollen Patrizierhäusern, die aus dem europäischen Ausland heimgekehrte Zuckerbäcker erbauen liessen. Kaum zu glauben, dass Bever einst das wohlhabendste Dorf des Oberengadins war. Wir erfuhren auch etwas über aktuelle Probleme wie fehlender Wohnraum für Dorfbewohner. Der Tag klang mit einem fröhlichen Essen in der Lodge aus.
Mittwoch, 28. Juni 2023
Heute blies uns auf der Bernina-Passhöhe ein steifer Wind um die Ohren und glücklich war, wer seine Wollmütze überziehen konnte. Es ging Richtung Forcola di Livigno zum Rifugio. Dort packte Roland seine Ukulele aus und wir sangen zwei Tessiner-Lieder. Als er das Lied des Alpino vortrug, hatte eine alte Italienerin gar Tränen in den Augen. Nun mussten wir uns konzentrieren, denn im Aufstieg Richtung La Stretta war Vorsicht geboten. Die Route auf italienischem Gebiet wird aber zuverlässig unterhalten. Was für ein Gegensatz: Tief unten Autos und Motorräder und hoch über uns Gämsen, die mehrmals eine Felslücke übersprangen. War das ein Training für Jungtiere? Von der Alp Stretta aus ging es durch das Val Fain bis Bernina Suot. Geologe oder Botanikerin hätte man sein müssen, doch wir stellten uns Fragen und freuten uns einfach, rochen an Männertreu und betasteten farbige Steine.
Donnerstag, 29. Juni 2023
Ziel der dritten Tour waren zuerst die Muottas da Schlarigna ob Pontresina, von wo wir in die Ebene von Samedan sahen. Nachdenklich blickten wir auf die Hänge im Osten. Mit Dämmen versucht man einen möglichen Gesteinsstrom aufzuhalten – ausgelöst durch den schmelzenden Permafrost. Der Weg am Gegenhang von St. Moritz führte uns an uralten Arven vorbei, begleitet vom Ruf eines Kuckucks. Der Hahnensee ist eine der vielen Sehenswürdigkeiten des Engadins zu denen uns der Tourenleiter führte. Seine Informationen und Geschichten – er ist ein Kenner - machten aus diesen drei sportlichen Touren eine spannende Reise. Der Abstieg nach Surlej schonte die Knie nicht, aber auf der langen Rückreise durch das Weltkulturerbe erholten sie sich wohl bald wieder.
Toni, wir haben den Engadin-Aufenthalt genossen: Perfekte Vorbereitung > klare Organisation > gute Stimmung.