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SAC Aarau
Tourenbericht
Übung abgebrochen (Chellenchöpfli)
Tourenbericht
Bericht
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Auf der Suche nach unbekannten Pfaden in der Region Thal fiel Rolf die Hinweistafel beim Schacht 4 auf. Er ging diesen Dingen nach und stiess auf das Projekt des Wasserfallenbahntunnels. Das heutige SBB-Netz ist das Ergebnis einer regen Bautätigkeit der damaligen Bahngesellschaften im 19. Jahrhundert. Die Wahl der Streckenführungen hing zum einen von der damals variablen Gesetzgebung zum Eisenbahnbau und den Machtverhältnissen zwischen den Bahngesellschaften, sowie den Mitgliedern in Parlament und Regierung ab. Häufig bekleideten Regierungsvertreter gleichzeitig hohe Stellen bei den Bahnunternehmungen. Der geplante Bau des Wasserfallentunnels ist ein Beispiel dieser Kräfteverhältnisse. Die Konzession für die Bahn erhielt die Centralbahn, welcher der einzige damals bestehende Juradurchstich durch den Hauenstein gehörte und wahrscheinlich keinen zweiten Tunnel wollte. Ein Schelm, wer Böses bei dieser Konstellation denkt. Massiver Wassereinbruch und der resultierende Bankrott des unerfahrenen Bauunternehmens verursachten das Scheitern des Projekts. Elf bahngeschichtlich interessierte Teilnehmer unternahmen die Wanderung von Reigoldswil nach Mümliswil via Wasserfallen und Chellenchöpfli. Wir konnten an der Talstation der Sesselbahn den Vortunnel betreten. Unterwegs zeigte uns Rolf die noch sichtbaren Spuren der Schächte, welche von oben auf die Tunnelebene getrieben wurden. Diese sind eingestürzt und/oder mit Wasser voll gelaufen. In Mümliswil erklärte uns Martin Bürgi den geplanten Verlauf der Bahn und die Nutzung der geplanten Streckenführung für den Limmernbach, um die häufigen Überschwemmungen zu beseitigen. Zudem wies er darauf hin, dass vor kurzer Zeit ein Vorgarten aufgrund der Folgen des Tunnelbaus einbrach. Besten Dank für die sehr gut vorbereitete Tour und Infos.