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Wegwerfgschichtli No. 15

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Unsere News & Infos

Wegwerfgschichtli No. 15 |
SAC Aarau
Wegwerfgschichtli No. 15

Ein Kommentar zur Roten Karte, verfasst von Manfred Bauer.

Wenn ein Schiedsrichter* einem Fussballspieler die rote Karte zeigt, hat dieser meist ein grobes Foul begangen oder sich beleidigend über einen vermeintlich ungerechtfertigten Schiedsrichterentscheid beschwert. Er muss das Spielfeld verlassen. Die Fortsetzung des Spiels findet ohne ihn statt. Wir SAC-Aarau-Mitglieder sehen viermal im Jahr immer wieder eine neue Rote Karte. Im Gegensatz zum Fussballspieler freuen wir uns beim Erscheinen der jeweils neuen Ausgabe.

Gemeint sind natürlich die Clubnachrichten der Sektion Aarau des SAC. Seit bald 100 Jahren gibt es die Rote Karte. Die erste Ausgabe erschien 1925 als Einladung zu den Monatsversammlungen. Ihre detaillierte Entwicklungsgeschichte kann in der Festschrift 150 Jahre SAC Sektion Aarau (Seite 70) nachverfolgt werden. Mit dem immer umfangreicheren Angebot des SAC an Touren und Informationen genügte die «Karte» eines Tages nicht mehr und mutierte bei unverändertem Namen zu einer stattlichen Broschüre im Format A5, wie wir sie heute kennen. Die Rote Karte informiert die Mitglieder der Sektion Aarau über Touren und Veranstaltungen aller Untersektionen (Sektionstouren, FaBe, KiBe, JO, Senioren A, B, C) in den nächsten drei Monaten. Unter «Mitteilungen» finden sich auch immer wieder spannende, bebilderte Tourenberichte.

Meine SAC-Woche beginnt in der Regel am Freitagmorgen mit einem ersten Blick in die aktuelle Rote Karte. Sie liegt jederzeit einsehbar aufgeschlagen mit der Seite der B- oder C-Wanderungen der Senioren und Seniorinnen auf meinem Schreibtisch. Je nach dem Programm der folgenden Mittwochs- oder Donnerstagswanderung prüfe ich die Anforderungen, ob sie mit meiner körperlichen Leistungsfähigkeit vereinbar sind. Insbesondere neuerdings die zu bewältigenden Höhenmeter. Mein Knie sagt mir, wo die Grenze liegt. Es folgen zwei wichtige Recherchen: der Blick in die Langzeitprognosen der Internet-Wetterportale und in den Verlauf der Routen im SchweizMobil gemäss den Angaben in der Roten Karte. Parallel dazu rufe ich aus meiner Erinnerung vergangene Wanderungen in den betreffenden Gegenden ab. Übers Wochenende lass ich all diese Erkenntnisse langsam in meine Wanderseele einsickern. Ab Sonntag sehe ich dann gelegentlich ins E-Mail-Postfach, ob schon eine Einladung mit Detailprogramm eingetroffen ist. Es gibt frühe und späte Einlader. Aber ich weiss, dass der Zeitpunkt des Versands der Einladung für die Tourenleitung auch von den zu erwartenden Umständen abhängt, die da sind: Wetter, öV und die immer öfter zum Problem werdende Mittagsverpflegung. Mittlerweile ist es Montag geworden. Das Detailprogramm trifft ein und zeigt mir den definitiven Verlauf der Wanderung mit allen sonst noch nötigen Angaben. Eingabe ins SchweizMobil mit gleichzeitiger Speicherung auf dem Handy und Ausdruck auf Papier. Jetzt bin ich gerüstet, es kann losgehen.

Aber zurück zur Roten Karte. In ihr werden neben den Tourenprogrammen wichtige Informationen aus allen Bereichen des Clublebens publiziert. Ein etwas aussergewöhnliches Beispiel: Die aktuelle Ausgabe informiert, dass in unserer Chelenalphütte, wie auch in allen anderen SAC-Hütten im Göcheneralptal, Bettwanzen aufgetreten sind. Die lästigen Quälgeister in Räumen und Matratzen haben speziell ausgebildete Bettwanzen-Spürhunde aufgespürt und dann wurde alles desinfiziert. Seither ist mit einem erleichterten Aufatmen des Hüttenwart-Paares, so stelle ich mir das vor, alles wieder gut.

Wie alle gedruckten Medien befällt auch unsere Rote Karte gelegentlich der Druckfehlerteufel. Ein Fall ist mir noch in guter Erinnerung. Die Ankündigung einer Wanderung lautete auf «Montborget–Ste-Croix». Meine Recherchen ergaben, dass der Startpunkt, das Dorf Montborget, im Freiburgischen am Südrand des Neuenburger Sees liegt. Eine Wanderung von dort nach Ste-Croix wäre eine Sache von gegen acht Stunden und 700 Höhenmetern. Kann doch nicht sein, sagte ich mir. Mein Ehrgeiz, hinter den Fehler zu kommen, war herausgefordert. Nach zuerst erfolglosen Nachforschungen im Internet und SchweizMobil sprach ich im Geist «Montborget» vor mich hin und kam drauf: sollte da etwa «Mauborget», was genau gleich tönt, gemeint sein? ... Bingo!

Die Rote Karte ist eine nicht mehr wegzudenkende und zuverlässige Informationsquelle in meinem wandermässigen SAC-Jahreslauf. Ich hoffe, dass das auch noch lange so bleibt. Wie oben erwähnt, können wir 2025 den hundertsten Geburtstag der Roten Karte feiern. Allerdings, so befürchte ich, wird sie in gedruckter Form irgendwann einmal ausgedient haben und nur noch online zur Verfügung stehen. Die Digitalisierung schreitet voran und ist nicht mehr aufzuhalten. Beispiele für diese Entwicklung gibt es genug, auch in unserem sonst eher bodenständigen SAC.

Aber freuen wir uns ... noch ist es nicht so weit. Ich wünsche den Machern der Roten Karte, vom Redaktor bis zum Adressetikettenaufkleber, weiterhin viel Freude an ihrem Job, den sie regelmässig und zuverlässig für den SAC Aarau machen. Dank an sie ... und: Lang lebe Die Rote Karte!

* bei der durchwegs angewandten männlichen Formulierung sind alle anderen Geschlechter mit eingeschlossen.

© 30.10.2022, Manfred Bauer, Erlinsbach, alle Rechte vorbehalten

 

Anmerkung der Redaktion: Lieber Manfred, wir haben uns sehr über dein Wegwerfgschichtli zur Roten Karte gefreut und dachten uns, es lieber abzudrucken, als es wegzuwerfen. Nicht nur, weil Nachhaltigkeit im Trend ist, sondern auch, weil du damit ein wichtiges Thema ansprichst, das uns ebenfalls beschäftigt. Denn der Druck ist teuer und aufwändig, ausserdem erhalten wir zunehmend Anfragen von unseren Mitgliedern, ob sie die Print-Version abbestellen können (das ist übrigens mit dem aktuellen System leider nicht möglich). Erst einmal wollen wir dich beruhigen: Es gibt keine konkreten Pläne, die Rote Karte abzuschaffen. Ideen über Alternativen zur gedruckten Variante bestehen aber tatsächlich, auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Wir stimmen deiner Prophezeiung zu: Es wird ein Zeitpunkt kommen, wo die RK rein digital existiert und mit unserer Website ver- schmilzt. Doch das werden wir zu gegebener Zeit in Ruhe und Schritt für Schritt angehen.

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